Zum Jahresende 2024 wurde die österreichische Stiftungslandschaft eingeladen, Fragen zur Situation ihrer Stiftungen zu beantworten. Dabei haben sich über 300 Stiftungen an der Umfrage beteiligt – dies entspricht über 10 % aller österreichischen Stiftungen. Federführend beteiligt waren an dieser Umfrage die Plattform „stiftung-nextgen“ unter der Leitung von Mag. Manfred Wieland in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Astrid Deixler-Hübner, Univ.-Prof. Dr. Sixtus-Ferdinand Kraus, Dietmar Schantl-Ransdorf, Mag. Markus Sevcik und Mag. Stefan Kargl. Im Vordergrund standen dabei Themen wie Generationenwechsel, aktuelle politische Entwicklungen sowie das Management und die Veranlagung des Stiftungsvermögens.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich viele Stiftungen im Generationenübergang noch in einer frühen Phase befinden, da erst rund 20 % der Stifter verstorben sind. Bei 43% der Stiftungen gibt es kein Organ wie einen Beirat, in dem Vertreter der nächsten Generation angehören. Interessanterweise haben 68 % der Stifter haben keine Vorsorgevollmacht unterfertigt. Ebenso fehlen bei 43 % der Stiftungen Anlagerichtlinien, die über das Ableben des Stifters hinaus wirksam Bestand haben.

In Bezug auf die aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich zeigt sich ein verhaltenes Stimmungsbild. Stifter bewerten die öffentliche Wahrnehmung von Stiftungen auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) mit durchschnittlich 4,4. Lediglich 43 % der Stifter geben an, dass sie heute wieder eine Stiftung gründen würden. 64 % aller Stiftungen haben bereits über einen Wegzug, zum Beispiel nach Liechtenstein, nachgedacht. Auch erwarten 68% der Stiftungen zusätzliche Erbschafts- oder Vermögenssteuern.

Beim Vermögensmanagement zeigt sich eine ausgewogene Risikoaffinität. Lediglich 30 % der Stiftungen sind dynamisch mit ca. 70 % Aktien veranlagt, 27 % der Stiftungen sind konservativ orientiert und 43 % ausgewogen. Krypto-Assets spielen weiterhin eine untergeordnete Rolle innerhalb von Stiftungen. 9 % der Stiftungen berücksichtigen sie in ihrer Gesamtstrategie. Auffällig ist jedoch, dass 25 % der befragten Personen privat in Krypto-Assets investiert sind.

Zusammengefasst zeigt die Studie, dass in vielen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht. Die Mitsprache der Familie sollte durch Beiräte gestärkt werden. Der Wegzug ist ein interessantes Thema für Stiftungen, erfordert jedoch professionelle Begleitung. Auch die Vermögensverwaltung birgt Optimierungspotenzial.

Eine detaillierte Auswertung sowie die Gesamtergebnisse finden Sie hier: https://stiftung-nextgen.at/wp-content/uploads/2025/01/Ergebnisse-Stiftungsmonitor-24.pdf